Das schmeckt jedem! – Diese Gerichte sollen Pflegekräfte für ihre Schützlinge kochen
Gewisse Abläufe in der Pflege wiederholen sich immer wieder – die Morgenroutine, Abendroutine, Medikamentenverabreichung, Hygienepraxis. Ein Punkt, der ein wenig Abwechslung in den Alltag der Betreuten sowie auch der Pfleger bringen kann, sind Mahlzeiten. Natürlich ist es einfach, ein Gericht, das dem Schützling sichtlich gut bekommt, immer und immer wieder zuzubereiten – doch ein wenig Abwechslung am Speiseplan bring Schwung in den Alltag.
Im folgenden wollen wir verschiedene Teilbereiche des Kochens auf Pflege abstimmen und so vielleicht neue Anregungen und Motivationen für das Kochen in der Pflege schaffen.
Die beliebtesten Rezepte Österreichs
Eines ist klar: Österreicherinnen und Österreicher lieben ihre Hausmannskost. Typisch österreichische Gerichte können von einer einfach, in 15 Minuten gezauberten Mahlzeit bis hin zu einem kulinarischen Meisterwerk mit erheblichem Kochaufwand reichen.
Grundsätzlich zählt wohl im Pflegealltag eher der Gedanke „schnell und gut“, wenn jedoch einmal mehr Zeit für den Speiseplan übrig bleibt, könnte man doch überlegen, dem Betreutem oder der Betreuten einen Klassiker zuzubereiten, der etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt – und den Schützling dabei sogar einbinden! Denn der Umgang mit Lebensmitteln und das gemeinsame Kochen sind besondere Tätigkeiten, weil sie mit vielen Erinnerungen, Werten und Emotionen verbunden sind.
Folgende 5 Gerichte sind laut "gutekueche.at" die beliebtesten Gerichte der Österreicherinnen und Österreicher:
Kaiserschmarrn
Ein Kaiserschmarrn ist schnell gemacht, die Zutaten sind meist bereits im Haus und er funktioniert sowohl als Haupt- als auch als Nachspeise. Ein richtiger Allrounder also!
Palatschinken
Wie auch beim Kaiserschmarrn gilt auch für die Palatschinken: schnell, gut, einfach. Im Gegensatz zum ersteren Gericht, könnte man diese Gericht sowohl in süßer als auch in pikanter Variante kochen. Das Belegen der Palatschinken könnte man den Schützlingen selbst überlassen – so macht der Kochvorgang zusammen noch mehr Spaß!
Spätzle
Teig für Spätzle kann man entweder selbst machen – auch hier werden nur wenige Zutaten gebraucht – oder, wenn man nicht so viel Zeit hat, kaufen. Im Handumdrehen wird daraus ein Gericht gezaubert, wie beispielsweise Käsespätzle oder Eiernockerl.
Semmelknödel
Als Beilage als auch als Hauptakteur einer Mahlzeit ist der Semmelknödel nicht aus der österreichischen Küche wegzudenken. Zu verschiedenen Bratenarten oder einfach nur mit Schwammerlsauce eignert er sich ideal – und schmeckt bestimmt jedem!
Faschierte Laibchen
Ein Gericht, das Groß und Klein immer schmeckt – man kann faschierte Laibchen auch individuell abändern, etwa mit verschiedenen Gewürzen und Beilagen.
Wiener Schnitzel
Wer hätte es gedacht: der Klassiker der österreichischen Küche verdient natürlich auch seinen Platz im Ranking. Die Zubereitung nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch – also eventuell ideal für einen besonderen Anlass? Ein Tipp: eine große Menge kochen und den Rest aufheben, denn Schnitzel kann man gut zur Jause oder im Semmerl essen!

Bedürfnisse der Schützlinge
Selbstverständlich gilt es auch, den Speiseplan der Gepflegten auf deren Bedürfnisse, Vorlieben und Essgewohnheiten anzupassen – dieses Thema sollte bereits im Vorfeld abgeklärt werden. Ist die Person, die ich betreue vegetarisch oder gar vegan?
Welche Lebensmittel lösen eine Unverträglichkeit bei meinem Schützling aus? Gibt es Vorerkrankungen, auf Grund dieser gewisse Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen sind? Diabetes oder erhöhte Cholesterinwerte sind ebenfalls Punkte, die es zu beachten gilt. Am besten hängt man eine Liste mit allen wissenswerten Details direkt an den Kühlschrank – so geraten keine Informationen in Vergessenheit!
Ernährung älterer Menschen
Zu beachten ist auch, dass ältere Menschen oftmals zu wenig trinken, da das Durstgefühl mit steigendem Alter nachlassen kann. Deshalb eignen sich beispielsweise Suppen besonders gut, um alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine als auch die Flüssigkeitseinnahme abzudecken.
Eine klare Gemüsebrühe ist schnell aufgesetzt und sorgt für ein wohliges Bauchgefühl, da sie sehr bekömmlich ist. Mit einer Einlage wie Frittaten oder Grießnockerl ist sie zudem sättigend und nahrhaft! Auch pürrierte Suppen wie Kürbiscremesuppe und Co. halten satt und versorgen mit Vitaminen und Nährstoffen.
Wissenswertes zur Veränderung der
Bedürfnisse bei Senioren
Ein weiterer nicht außer Acht zu lassender Aspekt ist die Konsistenz der Lebensmittel. Viele Seniorinnen und Senioren haben Probleme dabei, harte Lebensmittel entsprechend zu kauen oder zu schlucken. Hierbei sollte in Schlussfolgerung darauf geachtet werden, dass Speisen eher weich sind, um den Schluck- Kau- und Verdauungsvorgang nicht zu beeinträchtigen. Hierzu eignen sich vor allem Breie, Eintöpfe und weiches Gebäck, Teigwaren, sowie gekochtes Gemüse.
Durch natürliche Veränderungen im Körper aufgrund von weniger werdenden Muskeln, höherem Fettanteil und weniger Körperwasser, kommt es zu einer Verminderung des Grundumsatzes. Um Übergewicht vorzubeugen, sollten daher leichte Speisen und Zubereitungsformen gewählt werden. Anstatt panierter oder in Öl oder Butter gebratener Speisen, könnte man hier auf Dampfgaren setzen und statt Fleisch zu Fisch greifen.
Viele Menschen leiden im Alter vermehrt an Verstopfung. Durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Erhöhung des Ballaststoffanteils der Nahrung durch Ballaststoffe beispielsweise in Vollkornprodukten, kann einer Darmträgheit vorgebeugt werden. Die besten Ballaststofflieferanten sind getrocknete Früchte (Pflaumen, Aprikosen,..), Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Erbsen, Brokkoli, Karotten, Kohl, diverse Obstsorten und Produkte, die viele Samen und Nüsse enthalten.
Der Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen sinkt im Gegensatz zum Energiebedarf nicht. Deshalb sollte unbedingt auf die ausreichende Zufuhr der Mineralstoffe Kalzium sowie Magnesium geachtet werden. Bei Vitaminen sollte Vitamin D im Fokus stehen, da es entscheidend zum Knochenaufbau beiträgt, indem es das Einlagern von Kalzium in Knochen fördert und untertützt.

Wenn‘s mal schnell gehen muss
Zeit ist ein wichtiger Faktor bei der Lebensmittelzubereitung in der Pflege. Oftmals besteht nicht die Möglichkeit, ein zeitintensives Gericht zu kochen. Wenn‘s mal schneller gehen muss eignen sich Gerichte, die im Nu zubereitet sind und dennoch entsprechend gute Nährwerte liefern und satt halten, wie zum Beispiel:
Jause
Im Grunde muss man für eine Jause schließlich nur auftischen und eventuell Brot aufschneiden. Ein guter Aspekt dabei ist auch, dass sich der Schützling die Brote selbst belegen kann, wie es ihm oder ihr beliebt.
Suppen
Alle Wege führen zurück zu Suppe! Eine leckere Gemüsebrühe kann man selbst zubereiten, oder auch mit einem Suppenwürfel aufkochen. Mit Suppeneinlagen wie Backerbsen oder Suppennudeln, die man nicht selbst machen muss, wird der Kochvorgang auf ein Minimum reduziert – und schmecken tut's trotzdem!

Pasta
Gut bekömmlich und schnell gemacht: Aufgrund der Simplizität von Pastagerichten erfreuen sie sich über Beliebtheit bei Groß und Klein. Die Nudeln kochen sich praktisch von selbst, und Sugos sind schnell selbst gemacht oder auch gekauft ein Genuss!
Noras Fazit
Ein Klischee, das wir dennoch zu erfüllen versuchen sollten: ohne Liebe schmeckt‘s nicht! Ein lieblos zubereitetes Gericht wird selten so gern gegessen, wie jene, für die man sich Zeit nimmt – auch wenn es nur ein paar wenige Minuten sind. Die Zeit sollte man sich ebenfalls nehmen, um zusammen mit den Betreuten Personen die Mahlzeit zu genießen und sich ein wenig auszutauschen.

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